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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 112 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Galium pumilum
(Heide-Labkraut)

Pflanzenfamilie: Rubiaceae (Rötegewächse)

Biologie

ArtGalium pumilum
VerbreitungBY, BW, TH, NS, RP, SL, NRW, HE, SN, ST, BB, MV (Jäger 2017)
Verbreitungskarte
Höhenverbreitung
Natürlicher StandortSilikat-Magerrasen und –weiden, Gebüsch, Wälder (Oberdorfer 2001); Magerwiesen, -weiden, subalpine Rasen, Trocken-, Halbtrockenrasen, magere Laubmisch und Kiefernwälder, Waldränder (Jäger 2016)
Mykorrhizierungunbekannt, wahrscheinlich arbuskuläre Mykorrhiza (Wang & Qui 2006)
Beschreibung der PflanzePflanzenhöhe (10-)15-30(-70) cm, Pflanze locker rasig, ohne zahlreiche nicht blühende Triebe, Stängel glatt, aufrecht, wenig rau, am Grund nie rot, mit langen Internodien, erst oben ästig, Blätter schmal lanzettlich, zu 7-8 im Wirtel, sichelförmig, matt, Blütendurchmesser 2,5-4 mm, weiß, in schmal pyramidalen Blütenständen, Blütenstiele 1-1,5 mm lang (Floraweb 2021); mittlere Stängelglieder verlängert, 2-8 cm lang (Jäger 2017); Verwechslungsmöglichkeit mit Galium anisophyllon, diese jedoch dichtrasig wachsend, mittlere Stängelglieder kurz, 1-3 cm lang, Blütenstand schirmförmig, Ø Krone 3-4 mm, Alpen, Alpenvorland (Jäger 2017)
LebensformHemikryptophyt (Jäger 2016)
Lebensdauerausdauernd (Jäger 2016, Jäger 2017); 3 bis 5 Jahre (Ehrendorfer 1953)
Samenbankkurzlebige Samenbank, weniger als 1 Jahr (G. pumilum, Thompson et al. 1997)
BlütezeitJuni bis August (Jäger 2017); gelangt oft erst im dritten Jahr zur Blüte (Jäger 2016)
Bestäubung durchInsektenbestäubung (Fliegen, Bienen ) (Oberdorfer 2001); Vormännlichkeit, Insektenbestäubung (Käfer, Fliegen) (Jäger 2016); Selbstbestäubung (Floraweb 2021)
Kompatibilitätfast vollständig selbststeril (Jäger 2016); selbstinkompatibel (Samuel et al. 1990)
Blütenbiologie
Ploidie
FruchtTeilfrucht 1,3-1,5(1,8) mm hoch, ± glatt, grob ledrig-runzelig oder schwach rund-papillös (Jäger 2016); Frucht rund, glatt bis papillös (Floraweb 2021)
Samenreife
Samengröße
SamengewichtTausendkorngewicht 0,250 g (WIPs-DE)
Samenmorphologie
SamenausbreitungVerdauungs-, Klettausbreitung (Jäger 2017); Windausbreitung (Floraweb 2021); Stoß-, Klebausbreitung, mit Grasansaaten, auch manchmal durch den Menschen in Magerrasen verschleppt (Jäger 2016); endozoochore Verdauungsausbreitung, im Kot von Hirschen, Rindern (MüllerSchneider 1948)
Reproduktion
GefährdungVorwarnliste (Metzing et al. 2018)
Rote Liste Deutschland
GefährdungsursachenDüngung, Eutrophierung (Jäger 2016)
Pflegemaßnahmen
Schutzstatus
Verantwortlichkeitbesonders hohe Verantwortlichkeit (Metzing et al. 2018)
Sonstigesinnerhalb der G. pusillum-Gruppe bildet Galium pumilum zusammen mit G. austriacum die G. pumilum-Untergruppe, ökotypische Differenzierung: behaarte und frühblühende Populationen vor allem auf trockenen, sonnigen Standorten der Kollinstufe, spätblühende, kahlstängelige Populationen auf feuchteren, schattigen Standorten der Montanstufe in Österreich (Jäger 2016); Pflanzen auf Silikatgestein im Gegensatz zu Nicht-Silikatgestein: geringere Pflanzenhöhe, kürzere Internodien, weniger verzweigte Blütenstände, breitere Blätter, Stängel am unteren Bereich mehr behaart, Blattrand nicht so derb (Štěpánková 1997)

 

Kulturansprüche

Art Galium pumilum
Kultur
Wasserbedarf Trockenheits- bis Frischezeiger (Ellenberg et al. 1992); mäßig frisch bis wechselfeucht oder trocken, Nässeempfindlich (Oberdorfer 2001)
Nässeempfindlichkeit
Dürreempfindlichkeit
pH-Spezifik Säure- bis Mäßigsäurezeiger (Ellenberg et al. 1992); mäßig sauer, Versauerungszeiger, basenreich, kalkarm (Oberdorfer 2001)
Substratspezifik modrig-humose, oft sandige Lehmböden (Oberdorfer 2001); selten auch in mit Feinerde angereicherte Kalkfelsspalten oder Silikatgestein, geröllreiche Kreidesandsteinfluren, auf Muschelkalkbänken, Ranker, auf Mineralböden über neutralen bis mäßig sauren kristallinen Gesteinen, versauerte Braunerden über Kalk (Jäger 2016)
Nährstoffbedarf Stickstoffarmut zeigend (Ellenberg et al. 1992, Jäger 2016); Magerkeitszeiger (Jäger 2016)
Nährstoffempfindlichkeit Düngerempfindlich (Oberdorfer 2001)
Temperaturansprüche Mäßigwärmezeiger (Ellenberg et al. 1992)
Lichtbedarf Halblichtpflanze (Ellenberg et al. 1992); Licht-, Halbschattenpflanze (Oberdorfer 2001); Lichtzeigerpflanze, lichtliebend, auch halbschattenverträglich (Oberdorfer 1990, Jäger 2016)
Schädlingsprobleme
Vermehrung durch generativ siehe Keimungsansprüche oder vegetativ über flach unterirdische, zumeist fadendünne und mittellange (5-15 cm) Ausläufer (Jäger 2016)
Keimungsansprüche keimt im zeitigen bis ins mittlere Frühjahr, teilweise auch im mittleren Herbst (Jäger 2016); Photoperiode (Tag/Nacht) 14/10 h, 22/14 °C, Keimrate 96,7 %, GA3 (250mg/l) Gabe beim Ansatz, Lichtkeimer (WIPs-De )
Keimungszeit t´50-Wert: 10 Tage (WIPs-DE)
Hybridisiert mit G. pumilum x G. valdepilosum (Hand et al. 2020)
Kritische Lebensphasen
Sonstiges

 

 

Haltende Gärten / Einrichtungen


Botanischer Garten der Universität Potsdam
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-1-POTSD-2002-0227 1 2002 Deutschland, Brandenburg, LK Oberspreewald-Lausitz
DE-1-POTSD-2020-0696 1 2020 Brandenburg, LK Dahme-Spreewald

 

 

Zusatzinformationen

Steckbrief Galium pumilum