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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


Auswahl Pflanzenarten

 

Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


Chondrilla juncea
(Binsen-Knorpellattich)

Pflanzenfamilie: Asteraceae (Korbblütler)

Biologie

ArtChondrilla juncea
VerbreitungEuropa, West-Asien (floraweb.de 2011)
Verbreitungskarteglobal: Cichorieae Portal
Höhenverbreitungsubmontane Höhenstufe bis etwa 700 m (BG Bonn: W. Lobin)
Natürlicher Standorthalbruderale Queckenrasen trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen), Kriech- und Trittrasen (Nebenvorkommen) (floraweb.de 2011); Störstellen in Trockenrasen, offene Ruderalflächen (Sebald et al.); auf sommerwarmen, mäßig-trockenen, vorzugsweise kalkhaltigen, ± humosen, lockeren, tiefgründigen, gern sandigen Lehm- oder Tonböden, auch Löß- und Sandböden, über 2m tief wurzelnder Rohbodenpionier, lichtliebend (Oberdorfer 1990)
MykorrhizierungArbuskuläre Mykorrhiza (Cakan & Karatas 2006)
Beschreibung der Pflanze30-130 cm, Stg am Grunde abstehend weiß borstig, sonst kahl, von der Mitte an in lge, rutenfge Äste geteilt, Grundblätter buchtig gelappt (zur Blütezeit verwelkt), Stgblätter schmal lineal bis lanzettl., (fast) ganzrandig, Köpfchen zu 1-3, in lockeren, ährig rispigen Blütenständen, Hülle hellgrün, Früchte geschnäbelt, mit vielen zackigen Höckern (floraweb.de 2011)
LebensformHemikryptophyt (floraweb.de 2011)
Lebensdauerausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011)
SamenbankTransient (leda-traitbase.org 2011)
BlütezeitJuli–September (biolflor.de 2011)
Bestäubung durchInsekten, Selbst, Samenbildung ohne Bestäubung (floraweb.de 2011); ungeschlechtliche Samenbildung (Apomixis) (Oberdorfer 1990, BG Bonn: W. Lobin)
KompatibilitätIndividuen der Gattung Chondrilla, welche keine Apomixis zeigen, sind allgemein selbstinkompatibel (van Dijk 2003)
Blütenbiologiesynözisch (hermaphroditisch) (biolflor.de 2011); Vormittagsblüher (Oberdorfer 1990)
Ploidietriploid, 2n=14 (biolflor.de 2011); 2n=15 (Oberdorfer 1990)
FruchtNuss (biolflor.de 2011)
SamenreifeAugust-September (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2011)
Samengröße3,8 x 0,6 x 0,5 mm (biolflor.de 2011)
Samengewicht0,6 mg (biolflor.de 2011)
SamenmorphologieFrucht mit langem Schnabel, oben zackig gerieft und ein aus 5 spitzen Schuppen gebildetes Krönchen tragend (Hegi 1987); nicht heteromorph (biolflor.de 2011)
SamenausbreitungWind, Klett (floraweb.de 2011)
Reproduktionvor allem generativ, selten vegetativ, vegetative Vermehrung mit Wurzelsprossen (biolflor.de 2011)
Gefährdungkeine Angabe
Rote Liste Deutschlandungefährdet (floraweb.de 2011)
Rote Liste Österreich
Rote Liste Schweiz
GefährdungsursachenNutzungsintensivierung, Herbizideinsatz, Beseitigung von Saumbereichen, Überwachsung geeigneter Brachen (Sebald et al.)
PflegemaßnahmenSchaffung von Anrissflächen, Erahltung extensiver Bewirtschaftungsformen (Sebald et al.)
Schutzstatusnicht besonders geschützt (floraweb.de 2011)
VerantwortlichkeitDeutschland hat keine besondere Verantwortlichkeit (floraweb.de 2011)
Sonstigeskeine Angabe

 

Kulturansprüche

Art Chondrilla juncea
Kultur einfach
Wasserbedarf nicht hoch (BG Bonn: A. Krämer)
Nässeempfindlichkeit benötigt sehr gut wasserdurchlässigen Boden (PFAF 2012); sehr hoch (BG Bonn: A. Krämer); wächst bei mäßig feuchter Kultur nicht optimal (BG Dresden: B. Ditsch)
Dürreempfindlichkeit sehr gering (BG Bonn: A. Krämer)
pH-Spezifik kalkhaltiger Boden (BG Bonn: A. Krämer); neutral (BG Dresden: B. Ditsch)
Substratspezifik leichter Boden (PFAF 2012); Praxiserden bevorzugt, z.B. Kompost, Sand, Bims 1:1:1 plus Kalkdünger (BG Bonn: A. Krämer)
Nährstoffbedarf gering (BG Bonn: A. Krämer); gering, im Frühjahr leichte Düngung mit Hornspänen (BG Dresden: B. Ditsch)
Nährstoffempfindlichkeitkeine zu hohen Düngergaben geben, eher durch Kompostanteile ausgleichen (BG Bonn: A. Krämer)
Temperaturansprüche keine Angabe
Lichtbedarf sonnige Lage (PFAF 2012); volle Sonne (BG Bonn: A. Krämer)
Schädlingsprobleme keine bekannt (BG Bonn: A. Krämer); Hasenfraß (BG Dresden: B. Ditsch)
Vermehrung durch Aussaat (BG Bonn: A. Krämer); Samen (BG Dresden: B. Ditsch)
Keimungsansprüche Aussaat bei 18-20 °C, zur Abhärtung später Temperatur absenken (BG Bonn: A. Krämer); offener Boden (BG Dresden: B. Ditsch); hohe Sommertemperaturen brechen Samendormanz, optimale Keimungstemperatur ca. 11°C, Keimungsrate gleich bei Licht- und Dunkelversuchen (Baskin & Baskin 1998)
Keimungszeit 3-4 Wochen (BG Bonn: A. Krämer)
Hybridisiert mit keine Hybriden bekannt (BG Bonn: A. Krämer)
Kritische Lebensphasen beim Pikieren & Topfen tiefere Staudentöpfe verwenden (BG Bonn: A. Krämer)
Sonstiges bevorzugt eher trockene, mitunter kalkhaltige und tiefgründige Böden (BG Bonn: A. Krämer)

 

Haltende Gärten / Einrichtungen

Botanische Gärten Bonn
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-BONN-17333 2 2000 Nordrhein-Westfalen, Niederkassel-Lülsdorf bei Bonn

 

Botanischer Garten der Technischen Universität Dresden
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-DR-009946 2 1998 Sachsen, LK Bautzen

 

Stadtgärtnerei Straubing
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
k.A. 1 k.A. Bayern, Bogen Bayern, Bogen
k.A. 1 k.A. Bayern, Kirchroth

 

Wiederansiedlung

Wegen der Pfahlwurzel war die Ansiedlung im Garten aus autochthonem Material gezogener Pflanzen (Stadtgärtnerei Straubing) in der Natur bisher erfolglos (Büro für angewandte Botanik: M. Scheuerer). 2015 wurde in Bayern bei Isar-Leiten nochmals ein Versuch für eine Wiederansiedlung durch die Stadtgärtnerei Straubing durchgeführt (M. Scheuerer).