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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


Auswahl Pflanzenarten

 

Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


Sedum villosum
(Sumpf-Fetthenne)

Pflanzenfamilie: Crassulaceae (Dickblattgewächse)

Biologie

ArtSedum villosum
VerbreitungEuropa, Grönland, NW-Afrika (Den Virtuella Floran); Arealanteil Deutschlands 10-33% (Hauptareal) (floraweb.de 2011)
Verbreitungskarteglobal: Den Virtuella Floran
HöhenverbreitungHügel- bis Bergland, Alpen bis 1350 m (Oberdorfer 1990)
Natürlicher StandortQuellen und Quellläufe (Hauptvorkommen), nährstoffarme Moore und Moorwälder (Nebenvorkommen) (floraweb.de 2011); auf offenen, sicker- und grundnassen, ± nährstoffreichen, kalkarmen, mäßig sauren, sandigen oder reinen Sumpfhumus- oder Torfböden, auch auf nassen, humosen Sand- oder Steinböden, Pionierpflanze (Oberdorfer 1990)
Mykorrhizierungkeine Angabe
Beschreibung der Pflanze5-15 cm, oft mit kurzen, sterilen Seitentrieben, stark drüsig behaart, Blätter 4-7 mm lg, halbstielrund, Kronblätter 5, doppelt so lg wie die Kelchblätter, elliptisch, oft kurz bespitzt, rosa mit dunklerem Mittelnerv, Staubblätter (5-)10 (floraweb.de 2011)
Lebensformsommergrün, Therophyt (floraweb.de 2011); Hemikryptophyt (biolflor.de 2011)
Lebensdauereinjährig, zweijährig (biolflor.de 2011)
Samenbankkeine Angabe
BlütezeitJuni-Juli (biolflor.de 2011); Juni-August (Sebald et al.)
Bestäubung durchInsekten, Selbst (floraweb.de 2011)
KompatibilitätSelbstkompatibel (biolflor.de 2011)
Blütenbiologiealle Blüten zwittrig Blüten (hermaphroditisch), Blumen mit halbverborgenem Nektar (biolflor.de 2011)
Ploidie2n=30 (diploid) (biolflor.de 2011)
FruchtSammelbalg (biolflor.de 2011)
SamenreifeAb Mitte August (Sebald et al.); September-Oktober (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012)
Samengröße0,8 x 0,2 x 0,2 mm (biolflor.de 2011)
Samengewichtdurchschnittliches Tausendkorngewicht: 0,02 g (Royal Botanic Gardens Kew 2008)
Samenmorphologiemanchmal mit flächigen Anhängen (biolflor.de 2011); Samen längsrunzelig (Hegi 1995)
SamenausbreitungWind, Wasser, Selbst, Ameisen (floraweb.de 2011); Abschwemmung von Bruchästen entlang von Gräben (Sebald et al.)
Reproduktiongenerativ und vegetativ (biolflor.de 2011); während des Herbstes und im Frühjahr erfolgt durch Abfall von Bruchästen eine beachtliche vegetative Vermehrung (Sebald et al.)
Gefährdungzentral-europaweit stark gefährdet (floraweb.de 2011)
Rote Liste Deutschland1 (vom Aussterben bedroht) (floraweb.de 2011)
Rote Liste Österreich
Rote Liste Schweiz
Gefährdungsursachenkeine Angabe
Pflegemaßnahmenkeine Angabe
Schutzstatusnicht besonders geschützt (floraweb.de 2011)
VerantwortlichkeitDeutschland hat mittlere Verantwortlichkeit (Welk 2002, floraweb.de 2011)
Sonstiges

 

Kulturansprüche

Art Sedum villosum
Kultur einfach
Wasserbedarf dauerfeucht (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Nässeempfindlichkeit kaum (BG Potsdam: M. Burkart)
Dürreempfindlichkeit keine Angabe
pH-Spezifik keine Angabe
Substratspezifik Kalksand und Torf gemischt (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke); sandiger Gartenboden (BG Potsdam: M. Burkart)
Nährstoffbedarf keine Angabe
Nährstoffempfindlichkeitkeine Angabe
Temperaturansprüche keine Angabe
Lichtbedarf sonnig (BG Potsdam: M. Burkart)
Schädlingsprobleme bisher keine beobachtet (BG Potsdam: M. Burkart)
Vermehrung durch Selbstaussaat ganz frischer Samen sowie vegetativ aus Bruchstücken (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke); Selbstaussaat (BG Potsdam: M. Burkart)
Keimungsansprüche keine Angabe
Keimungszeit bei ausreichender Feuchtigkeit nach 8-14 Tagen (Kempf 1985, zit. nach Sebald et al.)
Hybridisiert mit keine Angabe
Kritische Lebensphasen alte Pflanzen sterben komplett ab (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Sonstiges konkurrenzempfindlich (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)

 

Haltende Gärten / Einrichtungen

Botanischer Garten der Universität Potsdam
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-1-POTSD-2005-2155 2 2005 Bayern, Chiemsee, Bergen

 

Botanischer Garten Frankfurt am Main
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-1-FRT-2009/438 2 2009 Hessen, Wüstensachsen/Rhön

 

Botanischer Garten der Universität Giessen
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-GIESS-2008-J-560 2 2008 Angabe fehlt

 

Botanischer Garten der Universität Regensburg
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
k.A. 1 2011 Hessen, Schwalm-Eder-Kreis, Steinküppel

 

Wiederansiedlung

2012 wurden in der hessischen Rhön 150 nachgezüchtete Pflänzchen in feucht-sumpfigen Flächen der Seifertser Hute ausgebracht, um das Rhöner Vorkommen zu stärken. Rund 150 weitere Pflanzen sollten noch im selben Jahr auf der Thaidener Hute ausgebracht werden. Die Anzucht erfolgte aus Samen von Rhöner Bergwiesen im BG Frankfurt. Die Wiederansiedlung erfolgte in Abstimmung mit der Gemeinde Ehrenberg, den örtlichen Landwirten und der Oberen Naturschutzbehörde. Für die Landwirte bedeutet das Projekt keinerlei Nutzungseinschränkungen. Vielmehr ist die ohnehin auf den Flächen ausgeübte Viehweide als positiv anzusehen, da Sedum villosum ein Besiedler nasser Offenstandorte ist und von kleinräumig starkem Viehtritt an Nassstellen profitiert. Der Arbeitskreis der Rhönbotaniker will in den nächsten Jahren kontrollieren, ob die Wiederansiedlung von Sedum villosum erfolgreich war.