Mitglieder-Login


Sie sind hier: Arbeitsgruppen / Erhaltungskulturen / Pflanzenarten / Bromus grossus

Suchoptionen  


 


A B C D E F G H I J K L M N O P R S T U V W X

Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Auswahl Pflanzenarten

A B C D E F G H I J K L M N O P R S T U V W X

Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Baldellia ranunculoides Betonica officinalis Bifora radians Biscutella laevigata Biscutella laevigata subsp. gracilis Biscutella laevigata subsp. tenuifolia Blackstonia perfoliata Blechnum spicant Blysmus compressus Brassica oleracea Briza media Bromus grossus Bromus secalinus Bryonia alba Bupleurum longifolium Bupleurum rotundifolium Bupleurum virgatum Butomus umbellatus

Bromus grossus
(Dicke Trespe)

Pflanzenfamilie: Poaceae (Süßgräser)

Biologie

ArtBromus grossus
VerbreitungBW, RP (Jäger 2017); HE (Hodvina 2013)
Verbreitungskarte
Höhenverbreitung
Natürlicher StandortÄcker (Jäger 2017); grasige Feldwege, Wiesen, Wintergetreideäcker, vorübergehend in Ackerbrachen, Ruderalstellen (LUBW 2020); Dinkelfelder (Käsermann & Moser 1999)
Mykorrhizierungunbekannt, wahrscheinlich arbuskuläre Mykorrhiza (Wang & Qui 2006)
Beschreibung der PflanzePflanzenhöhe 0,6-1,3 m, Deckspelze (9-)9,5-12 mm lang, zur Fruchtzeit mit wenig eingerollten, oberwärts einander etwas deckenden Rändern, Randlinie der Deckspelze stumpfwinklig, Granne (10-)10,5-14 mm lang, Ährchen mit Grannen 30-50 mm lang, (8-)10-15 blütig, (Jäger 2017); Rispenform: spreizend, später herabhängend, untere Blattscheiden kahl (Scholz 2008); Ährchen ohne Granne 18-35 mm lang (Käsermann & Mosser 1999); Verwechslungsgefahr mit B. secalinus, bei dieser Deckspelzen 7-9 mm lang (Käsermann & Moser 1999) bzw. 6,5-9,5(10) mm lang, Grannen 0-10 mm lang (Hügin 2004); Ährchen 12-20 mm lang (ohne Grannen), 5-7 blütig, Blattscheiden behaart (Käsermann & Moser 1999)
LebensformTherophyt (Ellenberg et al. 1992, Käsermann & Moser 1999)
Lebensdauersommerannuell oder einjährig überwinternd (Jäger 2017, LUBW 2020)
Samenbankunbekannt, kurzlebige Samenbank, unter 1 Jahr (B. secalinus, Bonn 2004, Thompson et al. 1997)
BlütezeitJuni bis Juli (Jäger 2017, LUBW 2020); im Gewächshaus: Mai bis Juni (Rauschkolb et al. 2019)
Bestäubung durchWindbestäubung (Floraweb 2020)
Kompatibilitätselbstkompatibel (Käsermann & Moser 1999)
Blütenbiologie
Ploidie
FruchtÄhrchen mit häutigem, behaarten Anhängsel am oberen Ende, im Querschnitt dick, V-förmig (Conert 2000); fehlender Ährchenzerfall durch zähe Ährchenspindel (Hügin 2004)
SamenreifeAugust (LUBW 2020)
Samengröße
Samengewicht4,29 g/ 300 Samen (Piqueray et al. 2018); Tausendkorngewicht 10,85 und 12,375 g (WIPs-DE, gemessen an 2 Akzessionen)
Samenmorphologie
SamenausbreitungMenschenausbreitung mit Saat (Jäger 2017)); Wind-, Klettausbreitung (Floraweb 2020)
Reproduktion
Gefährdungstark gefährdet (Metzing et al. 2018)
Rote Liste Deutschland
GefährdungsursachenSaatgutaufbereitung (Piqueray et al. 2018); dauerhafte Aufgabe des Dinkelanbaus, Mulchen von Wegen und Ackerrandstreifen, Anwendung von Herbiziden, hohe Saatdichte des Getreides (LUBW 2020)
Pflegemaßnahmen
Schutzstatus
Verantwortlichkeitbesonders hohe Verantwortlichkeit (Metzing et al. 2018)
SonstigesPhänologie und Lebenszyklus ist auf die Entwicklung des Getreides abgestimmt., B. grossus wird von manchen Autoren als Unterart subsp. multiflorus ASCHERS von Bromus secalinus betrachtet (Käsermann & Moser 1999)

 

Kulturansprüche

Art Bromus grossus
Kultur
Wasserbedarf Frischezeiger (Ellenberg et al. 1992)
Nässeempfindlichkeit
Dürreempfindlichkeit
pH-Spezifik Schwachsäure-, Schwachbasenzeiger (Ellenberg et al. 1992); basenliebend (Oberdorfer 1990); kalkstet (Jäger 2017)
Substratspezifik Mischung aus 1/3 lokalem Boden, 2/3 Sand, 1 cm Kompostschicht (Rauschkolb et al. 2019)
Nährstoffbedarf unbekannt, Sämlinge im Gewächshaus: Universaldüngung alle 4 Wochen von April bis Mai (Rauschkolb et al. 2019)
Nährstoffempfindlichkeit
Temperaturansprüche wärmeliebend (Oberdorfer 1990); Wärmezeiger (Ellenberg et al. 1992); Sämlinge im Gewächshaus: 20/18 °C (Rauschkolb et al. 2019)
Lichtbedarf Halbschatten- bis Halblichtpflanze (Ellenberg et al. 1992); Sämlinge im Gewächshaus: 12/12 h (Rauschkolb et al. 2019)
Schädlingsprobleme unbekannt
Vermehrung durch generativ (Käsermann & Moser 1999, LUBW 2020)
Keimungsansprüche Samen im November ins gedüngte (Pferdedung) Beet, überschichtet mit dünner Sandschicht, Keimung auch im Frühjahr möglich (Rauschkolb et al. 2019); Keimung im Herbst (LUBW 2020); Lichtkeimer (BfN 2011); Photoperiode (Tag/Nacht) 14/10 h, 22/14 °C, GA3 (250mg/l) Gabe beim Ansatz, Keimrate 96,4 %, Lichtkeimer (WIPs-De )
Keimungszeit t´50-Wert: 8 Tage (WIPs-DE)
Hybridisiert mit B. secalinus x B. grossus (Hügin 2004)
Kritische Lebensphasen
Sonstiges Vergleich Wildstandort – Ex-Situ-Kultur: längere, aber weniger Sprosse bei Wildpopulation, kein Unterschied im Keimungsverhalten von Samen aus Ex situ-Kultur und Wildpopulation (Rauschkolb et al. 2019)

 

 

Haltende Gärten / Einrichtungen


Botanische Gärten Bonn
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-BONN-26024 2 2006 Rheinland-Pfalz, Wittlicher Senke, Kreis Bernkastel-Wittlich am Herkunftsort

 

Botanischer Garten der Universität Tübingen
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-TUEB-7037 1 2013 BW, Lkr. BL, Ringingen

 

Albert Oesau
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
k.A. 2 1992 Rheinland-Pfalz, Ulmet Rheinland-Pfalz, Ulmet (mehrere Äcker)

 

 

Wiederansiedlung

Die in Rheinland-Pfalz noch an zwei Stellen vorkommende Art wurde 2006 und 2007 in der einen der beiden Regionen (bei Ulmet) durch Ansaat von autochthonem, über eine bzw. zwei Generationen gartenmäßig vermehrtem Material (Wörrstadt-Rommersheim) gestützt. Die bestückten Ackerflächen wurden unterschiedlich bewirtschaftet (Ackerrandstreifen, Brachen, ortsübliche Bewirtschaftung). Als für die Erhaltung nötig angesehen wird eine wintergetreidereiche Fruchtfolge, aber kein Winterraps (zu konkurrenzstark) und die Bekämpfung von Konkurrenten (andere, konkurrenzstärkere Ackerwildkräuter), auch durch geeignete Herbizide (Oesau 2009). Saatgut von der anderen in Rheinland-Pfalz noch existierenden Population (Wittlicher Senke) wurde 2006 zur Vermehrung in die BG Bonn gebracht. Dort erzeugtes Saatgut wurde 2009 auf einer und im November 2011 auf zwei Ersatzflächen angesät; der Ursprungsstandort existierte bereits nicht mehr (BG Bonn).

 

 

Zusatzinformationen

Steckbrief Bromus grossus

Wildwuchs Steckbrief Bromus grossus