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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.
Pflanzenfamilie: Gentianaceae (Enziangewächse)
Art | Gentiana pneumonanthe |
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Verbreitung | Europa, West-Asien, Portugal bis Sibirien, Balkan bis S-England, S-Skandinavien und Estland, Deutschland liegt im Hauptareal der Art und hat daran einen Anteil von < 10% (floraweb.de2011)
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Verbreitungskarte | keine Angabe
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Höhenverbreitung | planar-collin (Flach- und Hügelland) oder indifferent (floraweb.de 2011)
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Natürlicher Standort | Feuchtwiesen (Hauptvorkommen), Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen (Hauptvorkommen) (floraweb.de 2011); Magere Feucht- und Wechselfeuchtwiesen, zum Beispiel Pfeifengraswiesen, Niedermoorwiesen, feuchte Borstgrasrasen, Brenndoldenwiesen, Feuchtheiden, Rand von Heideweihern; Sand, Anmoor, Auenlehm (Oberdorfer 1990)
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Mykorrhizierung | Arbuskuläre Mykorrhiza + keine Mykorrhizierung (Harley & Harley 1987a, 1987b); Endomykorrhiza, arbuskuläre Mykorrhiza (bayernflora.de 2011)
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Beschreibung der Pflanze | 15-60 cm, Stg ohne grundstdge Blattrosette, Blätter < 1 cm br, eilanzettl. bis schmal lineal, meist 1-nervig, am Rand nach unten gerollt, Blüten zu 1-3 am Stgende u. einzeln blattachselstdg, Krone 3-5 cm lg, glockenfg, mit 5 grünl. Längsstreifen, Kelchzipfel etwa so lg wie die Kelchröhre (floraweb.de 2011); krautig ausdauernd (Staude), 15 – 40 (60) cm hoch, mit kurzem Rhizom, Stängel aufrecht, ohne grundständige sterile Blattrosetten, mit meist einer, selten mehreren endständigen, manchmal auch achselständigen Blüten, 1-40 Triebe (Wutischky 2003)
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Lebensform | Hemikryptophyt, sommergrün (floraweb.de 2011); überwinternd grün (biolflor.de 2011)
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Lebensdauer | ausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011); über 30 Jahre (Wutischky 2003)
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Samenbank | Transient (leda-traitbase.org 2011)
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Blütezeit | Juli-September (biolflor.de 2011); Mitte Juli bis Oktober (Wutischky 2003)
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Bestäubung durch | Insekten (floraweb.de 2011); Hummeln, selbst, auch Bienen (bayernflora.de 2011)
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Kompatibilität | Selbstkompatibel (biolflor.de 2011)
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Blütenbiologie | synözisch, hermaphroditisch (biolflor.de 2011); protandrisch, hermaphroditisch, Nektarblüte (bayernflora.de 2011); es gibt Angaben über zu geringen Blütenbesuch wegen genereller Blütenarmut der Lebensräume (Niederlande, Petanidou et al. 1995), was aber für Brandenburg nicht zutrifft (Wutischky 2003)
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Ploidie | diploid, 2n=26 (biolflor.de 2011)
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Frucht | Kapsel (floraweb.de 2011); Kapsel mit zahlreichen Samen (bayernflora.de 2011); bis zu 1300 fertile Samen pro Kapsel (Hoth 2002)
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Samenreife | September-Oktober (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012)
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Samengröße | 1,5 mm (biolflor.de 2011); sehr klein, 1,5 mm lang (Hegi 1975)
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Samengewicht | 0,32 mg (Krenova & Leps 1996); 0,044 mg (Simmonds 1946); 0,05-0,06 mg (Oostermeijer et al. 1992)
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Samenmorphologie | nicht heteromorph (biolflor.de 2011); spindelförmig, ungeflügelt (Sebald et al.); spindelförmig, netzaderig, geschwänzt (Hegi 1975)
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Samenausbreitung | Wind (Oostermeijer et al. 1994a); Samen nicht flugfähig (Wutischky 2003); Ausbreitung durch Herbstmahd weiter als ohne (Wutischky 2003) |
Reproduktion | generativ und vegetativ (biolflor.de 2011); nur generativ (Wutischky 2003) |
Gefährdung | zentral-europaweit gefährdet (floraweb.de 2011); In allen Teilen Deutschlands starker bis sehr starker Rückgang in den vergangenen Jahrzehnten (Korneck et al. 1996) |
Rote Liste Deutschland | 3+ (gefährdet) (floraweb.de 2011); in allen Bundesländern stark gefährdet (2) oder vom Aussterben bedroht (1), bundesweiter Status daher besser zu korrigieren nach 2 „stark gefährdet“ (BG Potsdam: M. Burkart) |
Gefährdungsursachen | Eutrophierung von Böden durch Düngereintrag, Betreten und Befahren, Intensive Beweidung von Frisch- und Feuchtwiesen, Eutrophierung von Böden durch Immissionen (floraweb.de 2011); Verbuschung, Gehölzaufkommen, Nährstoffeintrag, Veränderung des Hydroregimes, Besucherdruck (Buder & Schulz 2010) |
Pflegemaßnahmen | einschürige Mahd im Spätherbst mit Beräumung des Mähguts, keine Düngung, Sicherung und Verbesserung des gebietstypischen Wasserhaushalts, Entfernung von Gehölzen nach Bedarf (Buder & Schulz 2010) |
Schutzstatus | besonders geschützt (floraweb.de 2011) |
Verantwortlichkeit | Deutschland hat geringe Verantwortlichkeit (Welk 2002, floraweb.de 2011) |
Sonstiges | Der Kleine Moor-Bläuling (Maculinea alcon) legt seine Eier ausschließlich auf Gentiana pneumonanthe und G. asclepiadea (Schwalbenwurz-Enzian) ab, die jungen Larven fressen Blattgewebe und Samenanlagen, bevor sie nach der ersten Häutung von Ameisen der Gattung Myrmica ins Nest getragen und dort wie Ameisenlarven aufgezogen werden (Wutischky 2003); es besteht die Vermutung der Existenz unterschiedlicher Ökotypen auf sehr basenarmen und basenreicheren Standorten (Wutischky 2003; Uni Potsdam: M. Ristow); es gibt eine Einteilung in 6 Stadien im Lebenszyklus, darunter auch ein dormantes Stadium (Oostermeijer et al. 1994a); Blume des Jahres 1980 (die erste von allen); Überwinterung mit Überwinterungsknospe (bei Jungpflanzen), im Sommer gebildete Überwinterungssprosse (bei adulten Pflanzen) (Wutischky 2003); Ausbreitungsdistanz 1,50 m (Oostermeijer et al. 1992) |
Art | Gentiana pneumonanthe |
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Kultur | aufwändig |
Wasserbedarf | hoch (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); feuchter Boden (A. Ziemer: A. Ziemer); feucht (Jelitto 1990); gern am Rand von Gartenteichen (Bailey 1947) |
Nässeempfindlichkeit | verträgt kurzzeitige Überstauung (A. Ziemer: A. Ziemer); gering (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); dauerfeucht, aber nicht überflutet (Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau 2011); wächst in Brandenburg oft an winterlich überfluteten, dauer- oder wechselfeuchten Standorten (Wutischky 2003) |
Dürreempfindlichkeit | Trockenperioden sind zu vermeiden, kurzes Austrocknen ist möglich, außerhalb eines Moorbeets ist die kontinuierliche Wasserversorgung sicher zu stellen (A. Ziemer: A. Ziemer); sehr hoch (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); bei Keimlingen und Jungpflanzen hoch (Conrad 2008) |
pH-Spezifik | auf bodensauren Standorten (SMUL 2010); kalkfrei, im Kalk verzögerte Entwicklung (A. Ziemer: A. Ziemer); kein Kalk (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); kalkfliehend (Jelitto 1990), Bailey 1947) |
Substratspezifik | reiner Torf, Torf-Sand-Gemisch (A. Ziemer: A. Ziemer); mineralischer Kompost (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); Optimum im Torf-Kies-Gemisch, humos, bevorzugt Sand (Bailey 1947); gedeiht auf sandigen torfigen, mäßig sauren bis neutralen Böden (leda-traitbase.org 2012)
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Nährstoffbedarf | Dünger wird nicht verwendet (A. Ziemer: A. Ziemer); normal (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe) |
Nährstoffempfindlichkeit | in der Natur nur an sehr stickstoffarmen Standorten (biolflor.de 2012); bei Düngung erfolgt in der Natur Konkurrenzverdrängung (BG Potsdam: M. Burkart)
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Temperaturansprüche | durchmischt (BG Potsdam 2012: v. d. Mülbe) |
Lichtbedarf | volle Sonne (A. Ziemer: A. Ziemer); sehr hoch (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); Volllichtpflanze (biolflor.de 2012); sonnig bis halbschattig (Jelitto 1990)
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Schädlingsprobleme | Schnecken (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe) |
Vermehrung durch | Aussaat (Jelitto 1990, Bailey 1947); Teilung (Bailey 1947); nur Samen (Wutischky 2003, BG Potsdam: E. v. d. Mülbe, A. Ziemer: A. Ziemer) |
Keimungsansprüche | Samen zeigen physiologische Dormanz, optimale Keimungstemperatur 20/10°C (Thompson 1969, zit. nach Baskin & Baskin 1998); Vorkeimen im Wasserglas ersetzt Kältephase (A. Ziemer: A. Ziemer); Kaltkeimer, Lichtkeimer (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); gleichmäßig feucht, in der Natur von kleinräumiger Störung und zureichender Bodenfeuchte abhängig, Konkurrenz wirkt hemmend (Conrad 2008); Frühjahrskeimung nach Frosteinwirkung (Wutischky 2003) |
Keimungszeit | jederzeit möglich nach Vorkeimen im Wasserglas (A: Ziemer: A. Ziemer); 4-6 Wochen (BG Potsdam: E. v. d. Mülbe); Mai/Juni (Simmonds 1946); März bis Mai (Patzelt et al. 2001) |
Hybridisiert mit | evtl. anderen Arten aus der Sektion Pneumonanthe, die aber selten in Gartenkultur sind (BG Potsdam: M. Burkart) |
Kritische Lebensphasen | 1,5 Jahre ab Keimung (A. Ziemer: A. Ziemer); Keimling, Jungpflanze (Conrad 2008); in der Natur hohe Jugendmortalität (3-6 Jahre lang) (Wutischky 2003) |
Sonstiges | Am besten im feuchten Moorbeet (Jelitto 1990); Verlangt kühlen, saugfähigen Boden, gedeiht bemerkenswert gut am Rand von Teichen oder Bächen (Bailey 1947); optimales Wachstum im lockeren Substrat, Kultivierung im Moorbeet empfohlen (A. Ziemer: A. Ziemer) |
Andreas Ziemer | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
k.A. | 2 | 2006 | Brandenburg, Havelland | am Herkunftsort | |
k.A. | 1 | 2010 | Brandenburg, Havelland |
Botanischer Garten der Technischen Universität Dresden | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-DR-018656 | 2 | 2019 | Sachsen, LK Görlitz, NSG | Stützung Herkunftspopulation und Sachsen, LK Görlitz, Tagebaufolgelandschaft TB Nochten | |
DE-0-DR-018657 | 2 | 2020 | Sachsen, LK Meißen, Moritzburg |
Botanischer Garten der Universität Erlangen | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-ER-2012-12744 | 2 | 2008 | Bayern, nw. Fischhof bei Allersberg | Wiederansiedlung am Naturstandort 2020 und 20220 |
Botanischer Garten der Universität Potsdam | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-1-POTSD-2018-0179 | 2 | 2018 | Brandenburg, LK Potsdam-Mittelmark | Brandenburg, LK Potsdam-Mittelmark (2019) | |
DE-1-POTSD-2021-1235 | 2 | 2021 | Brandenburg, LK Havelland | Brandenburg, LK Havelland (2023) |
Versuchsanstalt des Joseph Gottlieb Kölreuter Instituts für Pflanzenwissenschaften | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-UNKAR-2012-2235 | 1 | 2004 | Rheinland-Pfalz, Speyer |
Botanischer Garten der Johannes Gutenberg Universität Mainz | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-MJG-201007901 | 1 | 2010 | Rheinland-Pfalz, Lorenzwiese bei Guntersblum am Rhein |
Botanischer Garten der Universität Rostock | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-1-ROST-2011-W-5121 | 2 | 2011 | Mecklenburg-Vorpommern, Hüttelmoor bei Rostock |
Botanischer Garten der Universität Tübingen | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-TUEB-14023 | 1 | 2020 | Baden-Württemberg, Landkreis Böblingen, Schönbuch, Burkhards Mühle, zw. Aich und Waldenbuch |
Stadtgärtnerei Straubing | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
k.A. | 1 | k.A. | Bayern, Isarmündung | Bayern, Isarmündung |
Axel Schönhofer | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
k.A. | 2 | 1996 | Rheinland-Pfalz, Guntersblum am Rhein | ||
k.A. | 2 | 2013 | Rheinland-Pfalz, Grünstadt |
Wiederansiedlung BGBM Berlin
In Berlin wurden zur Stärkung der letzten Reliktpopulation bei Spandau 1990 an zwei Stellen 66 Jungpflanzen ausgebracht. Ein anfänglicher Pilzbefall (Fusarium solanii) alle Pflanzen bis auf sechs um; diese blühten 1991, waren bereits 1992 aber nicht mehr auffindbar. 1992 wurde eine Ersatzansiedlung im NSG „Kalktuffgelände“ mit 145 Jungpflanzen versucht, der ebenfalls schnell fehlschlug. Als Ursachen werden Wildverbiss, Tritt und Sommermahd angesehen. Alle Pflanzen stammten aus Erhaltungskulturen des BGBM Berlin (Bunde 2008).
Wiederansiedlung Brandenburg (A.Ziemer)
Im Land Brandenburg wurden 2011 Wiederansiedlungen auf einem Standort im Havelland mit regionalem Material durchgeführt. Flächengröße ca. 1 ha, magerer Bereich mit Lungenenzian und Orchideen (Dactylorhiza majalis) über 5.000 m²; bis 2006 wurde eine Mahd pro Jahr durchgeführt, zu diesem Zeitpunkt dominierten bereits die Hochstauden; vom Enzian waren 2006 ca. 350 Sprossachsen mit Blüten (ca . 100 Pflanzen) vorhanden, 2006 wurde Samen entnommen und die Erhaltungskultur begonnen; seit 2007 blühen nur noch wenige Altpflanzen; 2011 wurden 26 mehrjährige zuzüglich einjährige Pflanzen aus der Erhaltungskultur gepflanzt; 2012 wurden 17 Pflanzen aus der Erhaltungskultur gepflanzt; bis Mai 2012 sehr gutes Wachstum, ab Juni starker Verbiss durch Nacktschnecken; bis August 2012 waren nur 5 blühende Pflanzen aus der Anpflanzung vorhanden; seit 2007 werden Teilbereiche bis zu 3x im Jahr gemäht, Mahdbeginn ist dabei Anfang Mai, im Ergebnis konnten die Hochstauden zurück gedrängt werden, der Orchideenbestand erhöhte sich von ca. 150 (Anfang 2000) auf 1280 blühende Exemplare in 2012 (A. Ziemer).
Wiederansiedlung BG Dresden
Im sächsischen LK Meißen wurden seit 2007 mehrfach im BG Dresden aus Wildsamen gezogene Pflanzen im Raum Moritzburg, woher das Material stammte, auf geeigneten Wiesen ausgepflanzt. Die Pflanzen wurden nachfolgend durch Schneckenfraß, Trockenperioden, aufkommendes Pappelgehölz, wühlendes Schwarzwild und Vandalismus dezimiert, so dass nur einzelne überlebten, „wie es für Selektionsprozesse unter natürlichen Verhältnissen typisch ist“ (Ditsch & Ditsch 2006).
Keiner der Setzlinge konnte sich dauerhaft halten. Daher ist man in Rücksprache mit der UNB Meißen zum Schluss gekommen, die natürlichen Standorte nicht mehr durch Pflanzungen, sondern nur noch durch Aussaaten von Material aus der EHK zu stützen. Da das Wildvorkommen sich weiter rückläufig entwickelt, erfolgten 2017 versuchsweise Aussaaten auf abgeplaggten Kleinstflächen einer zuvor nicht besiedelten Feuchtwiese, die sich zunächst relativ gut entwickelten. 2023 war jedoch auch dieser Bestand nach Auskunft der UNB Meißen auf 5 Exemplare dezimiert. Immerhin gelangten jährlich einzelne Pflanzen zur Blüte.
Im Rahmen eines Drittmittelprojekts nach Förderrichtlinie NE/2014 wurden außerdem im ostsächsischen LK Görlitz vom Vorkommen im NSG "Altes Schleifer Teichgelände" Samen geerntet und daraus Pflanzen gezogen, von denen 2021 ca. 50 Exemplare am Altstandort auf frisch entplaggte Flächen ausgebracht wurden. Weitere ca. 20 Pflanzen wurden an den Standort eines Moorinitials im renaturierten ehemaligen Tagebau Nochten gepflanzt. An beiden Standorten wurden im Sommer 2022 jeweils drei Jungpflanzen wiedergefunden und durch neun (Altstandort) und sieben (Neustandort) nachgepflanzte Exemplare ergänzt. Im August 2023 wurden am Altstandort keine Überlebenden der Ausbringung mehr wiedergefunden, was vermutlich auf Wildschäden zurückzuführen ist.
Wiederansiedlung Bayern
In Bayern wurde mit durch die Stadtgärtnerei Straubing vermehrtem autochthonem Material eine Wiederansiedlungsmaßnahme im Bereich der Isarmündung durchgeführt (Büro für angewandte Botanik: M. Scheuerer). Eine Wiederansiedlung ist vorgesehen im Landschaftspark Schloss Dennenlohe (Bayern) aus Material des BG Erlangen (BG Erlangen: W. Welß).