Mitglieder-Login


Sie sind hier: Arbeitsgruppen / Erhaltungskulturen / Pflanzenarten / Gladiolus palustris

Suchoptionen  


 


A B C D E F G H I J K L M N O P R S T U V W X

Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Gladiolus palustris
(Sumpf-Siegwurz)

Pflanzenfamilie: Iridaceae (Schwertliliengewächse)

Biologie

ArtGladiolus palustris
VerbreitungEuropa, Arealanteil Deutschlands 10 - 33 % (Arealrand) (floraweb.de 2011); in Deutschland Schwerpunkt in Bayern, jeweils ein Vorkommen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (LfU 2007)
Verbreitungskartein Deutschland: Nationaler Bericht - Bewertung der FFH-Arten, Stand 2007
Höhenverbreitung0-1500 m (de.wikipedia.org 2012); bis 1200 m (Natur-Lexikon.com 2012)
Natürlicher StandortFeuchtwiesen (Hauptvorkommen), Trocken- und Halbtrockenrasen (Nebenvorkommen) (floraweb.de 2011); auf wechselfeuchten, ± nährstoffarmen, basen(kalk)reichen, milden, humosen, Tonböden (Oberdorfer 1990); wechselfeuchte Pfeifengraswiesen und Eichenwälder, auf neutralen oder leicht basischen Böden (Rybka et al. 2005)
MykorrhizierungArbuskuläre Mykorrhiza (Azul et al. 2008)
Beschreibung der Pflanze30-60 cm, Stg mit 1 tragblattähnl. Stgblatt, Grundblätter 4-9 mm br, unterstes allmähl. zugespitzt, 4-10 mm br, kürzer als Stg, Blüten purpurrot, zu 2-6, in einseitswendiger Ähre, Frucht abgerundet, nicht eingedrückt, Hülle um die Knolle netzig (floraweb.de 2011)
LebensformGeophyt, sommergrün (floraweb.de 2011)
Lebensdauerausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011)
Samenbankkeine Angabe
BlütezeitEnde Frühsommer (floraweb.de 2011); Juni-Juli (biolflor.de 2011); Juni-Juli, kurz (Rybka et al. 2005)
Bestäubung durchInsekten (floraweb.de 2011), Hymenopteren, Dipteren (Rybka et al. 2005)
Kompatibilitätselbstkompatibel (biolflor.de 2011)
Blütenbiologiealle Blüten zwittrig (hermaphroditisch), Blüten sind erst männlich, später weiblich, Überlappung der Geschlechter ist unklar (protandrisch), Blumenklasse: Bienenblüte (biolflor.de 2011); Hummelblume (Oberdorfer 1990)
Ploidietetraploid, 2n=60 (biolflor.de 2011, De Canal et al. 2003, Oberdorfer 1990)
FruchtKapsel (biolflor.de 2011)
SamenreifeJuli (Rybka et al. 2005)
Samengröße2,1 x 1,4 x 1,1 mm (biolflor.de 2011); 5,2 x 2,8 x 1,2 mm (biolflor.de 2011)
Samengewicht2,5 mg (biolflor.de 2011)
Samenmorphologieflach, geflügelt (Natur-Lexikon.com 2012)
SamenausbreitungWindausbreitung (floraweb.de 2011); fallen einfach zu Boden (Rybka et al. 2005)
Reproduktiongenerativ und vegetativ, vegetative Vermehrung über Sprossknollen (biolflor.de 2011); Samenbildung vor allem bei den unteren Blüten (Rybka et al. 2005)
Gefährdungzentral-europaweit vom Austerben bedroht (floraweb.de 2011); überall im starken Rückgang (Da Canal et al. 2003)
Rote Liste Deutschland2 (stark gefährdet) (floraweb.de 2011)
GefährdungsursachenBrachfallen extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen, Eutrophierung von Böden durch Düngereintrag, Betreten und Befahren, Intensive Beweidung von Frisch- und Feuchtwiesen, Eutrophierung von Böden durch Immissionen (floraweb.de 2011); Entwässerung, Düngung, in Oberitalien etwas mahdempfindlich (De Canal 2003); Entwässerung, Nutzungsänderung, Kahlschlag oder Änderung der Baumarten, Sammeln (Rybka et al. 2005)
PflegemaßnahmenMahd Ende Juli/Anfang August nach Samenreife, Ex-situ-Maßnahmen (Samen einlagern, in Kultur nachziehen) (Rybka et al. 2005)
Schutzstatusstreng geschützt, FFH: Anhang II, IV (floraweb.de 2011)
VerantwortlichkeitDeutschland ist stark verantwortlich (Korneck et al. 1996, floraweb.de 2011)
Sonstigesmit Zugwurzeln bringt sich die neue Knolle im Boden in die richtige Tiefe (Natur-Lexikon.com 2012)

 

Kulturansprüche

Art Gladiolus palustris
Kultur aufwändig
Wasserbedarf liebt feuchte Böden (Jelitto 1990); benötigt ausreichende Feuchtigkeit, aber nicht zu starke Nässe (Brunzel 2010)
Nässeempfindlichkeit gegeben: braucht wasserdurchlässigen Boden (Jelitto 1990, Angaben nur zur Gattung), benötigt eine gute Drainage, um Staunässe vorzubeugen (Brunzel 2010)
Dürreempfindlichkeit keine Angabe
pH-Spezifik keine Angabe
Substratspezifik lehmiger Boden (Jelitto 1990, Angaben nur zur Gattung); sandiger Boden (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung)
Nährstoffbedarf moderate Düngung (Brunzel 2010); benötigen Volldünger oder Knochenmehl (Jelitto 1990, Angaben nur zur Gattung)
Nährstoffempfindlichkeitkeine Angabe
Temperaturansprüche keine Angabe
Lichtbedarf verlangt vollsonnigen Standort (Jelitto 1990, Angaben nur zur Gattung); sonnig (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung)
Schädlingsprobleme evtl. Gladiolenblasenfuß (Thrips)
Vermehrung durch Brutknollen oder Aussaat (Jelitto 1990, Angaben nur zur Gattung); Samen und Brutknollen (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); Aussaat (Brunzel 2010)
Keimungsansprüche benötigt eine ausgeprägte Kältestratifikation zur Keimung (Brunzel 2010); Samen brauchen keinen Frost und können direkt im Herbst auskeimen (Rybka et al. 2005)
Keimungszeit keine Angabe
Hybridisiert mit keine Angabe
Kritische Lebensphasen keine Angabe
Sonstiges

 

Haltende Gärten / Einrichtungen

Botanischer Garten der Universität Marburg
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-1-MB-2012/0049 2 2009 Bayern
DE-1-MB-2012/0050 2 2009 Rheinland-Pfalz
DE-1-MB-2012/0051 2 2009 Baden-Württemberg, Wollmatinger Ried
DE-1-MB-2012/0052 2 2009 Bayern, Füssen

 

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-B-2960186 2 1986 Baden-Württemberg, Konstanz (Landkreis), Wollmatinger Ried

 

Ökologisch-Botanischer Garten der Universität Bayreuth
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-BAYRT-060002 1 2006 Bayern, Augsburg, Lechfeld

 

Botanischer Garten München-Nymphenburg
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-M-2009/2766 1 2009 Oberbayern, Lkr. Dachau, Ampertal

 

 

Wiederansiedlung

Es gab eine erfolgreiche illegale Ansalbung durch Ausbringung von Samen bei Augsburg. In der Schweiz plante die Pro Natura St. Gallen-Appenzell, Kaltbrunner Riet, Ernetschwilerstrasse 34, CH-8730 Uznach (verantw. K. Robin), die Wiederherstellung ehemaliger Vorkommen im Kanton Zürich; die Stiftung Reusstal, Zieglerhaus, Hauptstrasse 8, 8919 Rottenschwil pflanzte 40 Knollen im Reusstal (Kanton Aargau, beide Angaben S. Brunzel). Auch der BG Linz (Österreich), Roseggerstraße 20-22, A- 4020 Linz, plante eine Wiederauswilderung (S. Brunzel). Die Art wurde aus den Erhaltungskulturen der Stadtgärtnerei Straubing in Bayern an der Isar-Mündung bis 2015 ausgepflanzt (M. Scheuerer).