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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen.


Saxifraga mutata
(Kies-Steinbrech)

Pflanzenfamilie: Saxifragaceae (Steinbrechgewächse)

Biologie

ArtSaxifraga mutata
VerbreitungEuropa (endemisch) (biolflor.de 2011); Alpen, Karpaten (Quinger & Zehm 2009)
Verbreitungskartekeine Angabe
HöhenverbreitungHügel- bis Bergland, Alpen bis 1770 m (Oberdorfer 1990)
Natürlicher Standortauf sickernassen (feuchten), kalkreichen, humus- und feinerdearmen (tonigen) Stein- und Kiesböden in luftfeuchter, beschatteter Lage (Oberdorfer 1990); Randböschungen von Flutrinnen mit Grundwasseraustritt, periodisch flach überrieselte Flutrinnen, quellige, durch Fließgewässer angeschnittene Uferböschungen, quellig beeinflusste offene Mergelrutschhänge, dauerhaft feuchte Rieselbahnen an Nagelfluhfelsen, Stellen mit leichten Erdbewegungen, kontinuierlich überrieselter oder durchsickerter, daher grundfeuchter und gut sauerstoffversorgter Wurzelraum mit kalkreichem, sandigem bis kiesigem, meist feinerde- und nährstoffarmem Substrat (Quinger & Zehm 2009)
Mykorrhizierungkeine Angabe
Beschreibung der Pflanze10-50 cm, oberwärts drüsenhaarige Rosettenpfl., Rosetten 4-15 cm Durchmesser, Grundblätter spatelig zungenfg, fast ganzrandig, mit undeutl. Vertiefungen, 3-7 cm lg, Blütenstand locker, rispenartig, mit zahlreichen gelbl. bis rötl. Blüten, Kronblätter spitz (floraweb.de 2011)
LebensformChamaephyt (krautig), Hemikryptophyt, überwinternd grün (floraweb.de 2011)
Lebensdauerzweijährig, ausdauernd mit einer oder mehreren Blühphasen (plurienn-pollakanth oder plurienn-hexapanth) (biolflor.de 2011); stirbt nach der Blüte ab (BG München: A. Gröger & H.-J. Götzke); wird bis zu 15 Jahre alt, stirbt nach der Blüte ab (Quinger & Zehm 2009)
Samenbankkeine Angabe
BlütezeitJuni-Juli (biolflor.de 2011); Juni-September (Hegi 1995)
Bestäubung durchInsekten, Selbst (biolflor.de 2011)
KompatibilitätSelbstkompatibel (biolflor.de 2011)
Blütenbiologiealle Blüten zwittrig (hermaphroditisch), Blüten zuerst männlich, später weiblich (proterandrisch) (biolflor.de 2011)
Ploidie2n=26 (Oberdorfer 1990)
FruchtKapsel (biolflor.de 2011)
SamenreifeAugust/September (BG München-Nymphenburg: A. Gröger)
Samengröße0,8 x 0,4 mm (biolflor.de 2011); 0,7-0,9 mm lang (Hegi 1995); 0,8 mm (BG München-Nymphenburg: A. Gröger)
Samengewicht0,0 mg (biolflor.de 2011); durchschnittliches Tausendkorngewicht: 0,02 g (Royal Botanic Gardens Kew 2008)
Samenmorphologielänglich, beidseitig zugespitzt (Hegi 1995)
Samenausbreitungboleochor (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012)
Reproduktiongenerativ und vegetativ (floraweb.de 2011); generativ (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke); überwiegend generativ (Quinger & Zehm 2009)
Gefährdungwelt- und europaweit ungefährdet (floraweb.de 2011)
Rote Liste Deutschland2 (stark gefährdet) (floraweb.de 2011)
Rote Liste Österreich
Rote Liste Schweiz
GefährdungsursachenRutschhänge und Alluvionen entlang der Voralpenflüsse gehen durch Verbauung zurück (BG München-Nymphenburg: Gröger & Götzke); Unterbindung natürlicher Flussdynamik, Eutrophierung, Überwachsung mit Hochgräsern oder Weidengebüsch, Befestigung von Hangrutschungen (Quinger & Zehm 2009)
PflegemaßnahmenSchaffung offener Bodenstellen und Pionierflächen, Erhaltung natürlicher Dynamik zB bei Wegebaumaßnahmen, Erhaltung von Rutschhängen, Unterbindung von Nährstoffeinträgen, Wiederansiedlung durch Ausbringen von Samen, Schutz des Wasserhaushalts der Wuchsorte, Besucherlenkung (Quinger & Zehm 2009)
Schutzstatusbesonders geschützt (floraweb.de 2011)
VerantwortlichkeitDeutschland hat mittlere Verantwortlichkeit (Welk 2002, floraweb.de 2011); Deutschland ist besonders verantwortlich (Quinger & Zehm 2009)
Sonstiges

 

Kulturansprüche

Art Saxifraga mutata
Kultur aufwändig
Wasserbedarf hoch, aber mit guter Drainage (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Nässeempfindlichkeit durchlässiger Boden notwendig (Köhlein 1992); verträgt keine Staunässe (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Dürreempfindlichkeit als Keimling hoch, aber auch als ausgewachsene Pflanze anfällig gegenüber Trockenfallen (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
pH-Spezifik kalkhaltiger Boden (Köhlein 1994); kalkhaltig (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Substratspezifik Aussaat in Feinsand, pikieren bündelweise (nicht vereinzelt), auspflanzen in 3/4 Feinsand, 1/4 sandiger Lehm (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Nährstoffbedarf gering (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Nährstoffempfindlichkeitmager halten (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Temperaturansprüche im Winter frieren die obersten Sprossteile häufig zurück (oberste Triebe reifen im Herbst oft ungenügend aus) (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Lichtbedarf Halbschatten (Köhlein 1992); sonnig bis halbschattig (Köhlein 1994); sehr hoch (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Schädlingsprobleme keine; in Kultur anfällig für Dickmaulrüssler (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Vermehrung durch nur durch Samen (zweijährig, blüht manchmal auch erst im dritten Jahr), der reichlich produziert wird, frisch säen (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Keimungsansprüche Keimung kühl, Lichtkeimer (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Keimungszeit teilweise 1-2 Wochen nach Aussaat, teilweise überliegend bis in das kommende Frühjahr (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Hybridisiert mit keine Angabe
Kritische Lebensphasen Pikieren heikel (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)
Sonstiges konkurrenzempfindlich, wurzelt sehr tief, nicht pikieren, nur mit Ballen verpflanzen (BG München-Nymphenburg: A. Gröger & H.-J. Götzke)

 

Haltende Gärten / Einrichtungen

Botanischer Garten München-Nymphenburg
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-M-2006/2645, DE-0-M-2006/2662 2 2006 Bayern, Oberbayern, Garmisch-Partenkirchen, Elmau, Königsweg am Kaltenbach

 

Wiederansiedlung