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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.
Pflanzenfamilie: Poaceae (Süßgräser)
Art | Corynephorus canescens |
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Verbreitung | Europa (floraweb.de 2011); eingeführt in Ost- Afrika, Nord- und Süd-Amerika (Clayton et al. 2006) |
Verbreitungskarte | global: Meusel & Jäger (1992); in Deutschland: floraweb.de, Hegi (1998) |
Höhenverbreitung | Tief- und Hügelland (Oberdorfer 1990) |
Natürlicher Standort | Trocken- und Halbtrockenrasen (Hauptvorkommen) (floraweb.de 2011); Dünen, offene Sandstandorte (BG Potsdam: M. Burkart) |
Mykorrhizierung | Arbuskuläre Mykorrhiza + keine Mykorrhizierung (Harley & Harley 1987a, 1987b) |
Beschreibung der Pflanze | 15-30 cm, Pfl horstig, Blätter fein borstl., starr, silbrig graugrün, Ährchen 2-blütig, 2-6 mm lg, Granne der Deckspelze keulig verdickt, im Ährchen versteckt, Rispe fein verzweigt, grau silberfarbig, nach der Blüte zusammengezogen (floraweb.de 2011); kleine aber dichte Polster bildend, mit zahlreichen Erneuerungssprossen, die innerhalb der untersten Blattscheiden emporwachsen, Halme 3-6knotig mit gerieften, meist violett verfärbten, kahlen Knoten, Rispe 2-8 cm lang, 0,5-1,5 cm breit, dicht, zusammengezogen, nur zur Blütezeit ausgebreitet und locker (Conert 1989) |
Lebensform | Hemikryptophyt (floraweb.de 2011); obligater Hemikryptophyt aber fakultativer Chamaephyt unter stabilen Substratbedingungen, immergrün (Marshall 1967) |
Lebensdauer | ausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011); kurzlebig (Berger-Landefeld & Sukopp 1965); zweijährig (Böger 2002); 2-6-jährig (Marshall 1967); in NW-Deutschland 2 Jahre (Tüxen zit. nach Marshall 1967) |
Samenbank | kurzfristig persistent, present (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012); mehrere Jahre präsent (Sautter 1994) |
Blütezeit | Juni-Juli (biolflor.de 2011) |
Bestäubung durch | Wind (floraweb.de 2011) |
Kompatibilität | selbstkompatibel (biolflor.de 2011) |
Blütenbiologie | synözisch (hermaphroditisch) (hermaphroditisch) (biolflor.de 2011) |
Ploidie | diploid, 2n=14 (biolflor.de 2011) |
Frucht | Nuss (biolflor.de 2011) |
Samenreife | September (Marshall 1967); Juni-Juli (Frey & Hensen 1995); je nach Wetter Juli-September (BGBM Berlin: O. Tschöpe) |
Samengröße | 1,0 x 0,3 x 0,3 mm (biolflor.de 2011) |
Samengewicht | 0,1 mg (biolflor.de 2011); 0,06 mg (Sautter 1994); Tausendkorngewicht: 0,111 g, Samen pro Gramm: 900 (Pflanzen im web.de) |
Samenmorphologie | Frucht mit Zusatzbildung, nicht heteromorph (biolflor.de 2011) |
Samenausbreitung | Wind, Klett (floraweb.de 2012); Endozoochorie (Heinken et al. 2001); Epizoochorie (Bugla 2009) |
Reproduktion | effektive Reproduktion nur generativ (Marshall 1967); generativ und klonal: Verlängerung der Halme mit Wurzelbildung und Austreiben neuer Blätter nach Übersandung, nach Frey & Hensen (1995) zwei Formen klonalen Wachstums: zum Einen werden mittels oberirdischer Ausläufer Ramets gebildet, die bald unabhängig von der Mutterpflanze werden, zum anderen bildet jeder Horst ein in sich verbundenes System von Ramets, die in der Regel während des gesamten Lebenszyklus der Pflanze in Verbindung bleiben (Frey & Hensen 1995); keine vegetative Vermehrung außerhalb des Horstes (Marshall 1967); Etablierung von Keimlingen abhängig von offenen Bodenstellen/Störungen (Tschöpe et al. 2010) |
Gefährdung | Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg Gefährdungsstufe 3, Thüringen Gefährdungsstufe 1 (floraweb.de) |
Rote Liste Deutschland | ungefährdet (floraweb.de 2011) |
Gefährdungsursachen | Verlust offener, magerer Sandflächen durch Sukzession und Nutzungsänderungen, Stickstoffeintrag aus benachbarten Agrarflächen (Tschöpe et al. 2010) |
Pflegemaßnahmen | Oberbodenabtragung (Jentsch et al. 2008); Störung durch Beweidung/Tritt (Tschöpe et al. 2011) |
Schutzstatus | nicht besonders geschützt (floraweb.de 2011); Silbergrasflur ist Natura 2000-Habitat |
Verantwortlichkeit | Brandenburg trägt besondere Verantwortung für den lebensraumtyp Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis [Dünen im Binnenland], EU Code 2330 (MIL Brandenburg) |
Sonstiges | Übersandung während Keimlingsetablierung darf nicht >2 cm sein, adulte Pflanzen reagieren auf partielle Übersandung mit vegetativer Verlängerung der Internodien, wächst am besten bei bis zu 10 cm Übersandung pro Jahr (Marshall 1967); Ausbreitungsdistanz: anemochor/semachor überwiegend Nahausbreitung <6m (Böger 2002 ), endozoochor >1 km (Heinken et al. 2001), <0,1 m (Kunzmann 2000) |
Art | Corynephorus canescens |
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Kultur | einfach |
Wasserbedarf | trockener Boden (Jelitto 1990, Köhlein 1994); sehr gering (BG Bonn: A. Krämer); zur Keimung und Keimlingsetablierung feucht, 25-20% Wasserkapazität (Rychnovská-Soudková 1961); gering (BG Dresden: B. Ditsch) |
Nässeempfindlichkeit | sehr hoch (BG Bonn: A. Krämer); erträgt keine Überschwemmung (Marshall 1967) |
Dürreempfindlichkeit | unempfindlich, die Oberflächen der Wurzeln sind durch die samtige Behaarung vergrößert, dies befähigt die Pflanze, genügend Wasser aufzunehmen, ferner funktionieren die starren aufrechten Halme der Horste wie Tau- und Regensammler und leiten Wasser zu den Wurzeln (BG Bonn: A. Krämer); empfindlich bei der Keimlingsetablierung, Dürreresistenz gleicht der mesophiler Pflanzen wie Agropyron repens, Apera spica-venti (Rychnovská-Soudková 1961); Frühlingstrockenheit kritisch für Keimlingsüberleben, längere Frühlingstrockenheit nachteilig für Blütenbildung (Marshall 1967); Feuchtezahl: 2 = Starktrockenheits- bis Trockenheitszeiger (floraweb.de 2012) |
pH-Spezifik | kalkarmer Boden (Jelitto 1990, Köhlein 1994, BG Bonn: A. Krämer); leicht sauer (Marshall 1967); pH 4-8 (Marshall 1968); pH 5,5-5,9 (Rychnovská-Soudková 1961); Reaktionszahl: 3 = Säurezeiger (floraweb.de); pH 5.5 - 6.5 (Pflanzen im web.de); sauer (BG Dresden: B. Ditsch) |
Substratspezifik | Sandboden (Jelitto 1990, Köhlein 1994, BG Dresden: B. Ditsch); saurer Sand (BG Bonn: A. Krämer); gestörte oder offene Sande, wächst am besten, wenn bis 10cm/Jahr übersandet (Marshall 1967); angepasst an hohe Durchlüftung des Substrates (Rychnovská-Soudková 1961); sandige, leicht saure Böden (Pflanzen im web.de) |
Nährstoffbedarf | niedrig (Rychnovská-Soudková 1961); Stickstoffzahl: 2 = ausgesprochene Stickstoffarmut bis Stickstoffarmut zeigend (Floraweb); Dünger: wenig (100-150 ppm) (Pflanzen im web.de) |
Nährstoffempfindlichkeit | keine Angabe |
Temperaturansprüche | hoch (BG Bonn: A. Krämer); Winterhärtezonen: Z6-10 (Pflanzen im web.de) |
Lichtbedarf | sonnig (Köhlein 1994, pflanzen im web.de); volle Sonne (BG Bonn: A. Krämer); Lichtpflanze (Conert 1998); Lichtzahl 8: Halblicht- Volllichtpflanze (floraweb.de) |
Schädlingsprobleme | nicht bekannt (BG Bonn: A. Krämer); Alternaria spec. auf Blüten in Holme, West Norfolk im Jahr 1960, sonst keine bekannt (Marshall 1967) |
Vermehrung durch | Selbstaussaat (Jelitto 1990); Aussaat, da zweijährig bis staudig, hohe Selbstaussaat-Quote, Teilung möglich (BG Bonn: A. Krämer); Aussaat jederzeit (Pflanzen im web.de); Selbstaussaat (BG Dresden: B. Ditsch) |
Keimungsansprüche | Optimaltemperatur zur Keimung um 15°C, bei niedrigeren Temperaturen ist Keimung verzögert (Marshall 1968); zur Keimung und Keimlingsetablierung feucht (Marshall 1968, Rychnovská-Soudková 1961); schnell keimende Saat, gleichmäßige Feuchtigkeit (nicht naß!) und Temperatur um etwa +20°C, die Samen nicht abdecken, aber andrücken, nach erfolgter Keimung kühler stellen (Pflanzen im web.de) |
Keimungszeit | 2-3 Wochen (BG Bonn: A. Krämer, Pflanzen im web.de) |
Hybridisiert mit | nicht bekannt (BG Bonn: A. Krämer) |
Kritische Lebensphasen | vom Pikieren zum Topfen nicht zu viele Wurzeln einkürzen ! (BG Bonn: A. Krämer); generell eher kurzlebig (BG Dresden: B. Ditsch) |
Sonstiges | intensive Wurzelatmung (Rychnovská-Soudková 1961); Saatgutbedarf: 0,25 g / 1.000 Pflanzen, Aussaatmenge: 9 Samen pro Zelle, Pikieren: 3 - 4 Wochen, Topfen: 4 - 6 Wochen, Rückschnitt beim Topfen: Nicht nötig, Aufzucht Topfgröße(n): 1 Jungpflanze für 8/9 cm Container, 1-2 Jungpflanzen für 11/12 cm Container, 2-3 Jungpflanzen für 15 cm Container, Vernalisation: Eine Vernalisation ist von Vorteil, Antreiben: Diese Art muss nicht angetrieben werden (Pflanzen im web.de) |
Botanische Gärten Bonn | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-BONN-26079 | 2 | 1997 | Nordrhein-Westfalen, Bonn-Tannenbusch | am Herkunftsort 2000 |
Die Tannenbuscher Düne im Bonner Stadtgebiet wurde durch Abtragen des Oberbodens, Entfernen von Gehölzen wie Robinie und weitere Maßnahmen renaturiert. Die Fläche wird seitdem naturschutzfachlich gepflegt. Von drei 1997 zur Vermehrung in die BG Bonn gebrachten Mutterpflanzen wurden 13 Jungpflanzen sowie Saatgut im Oktober 2000 am renaturierten Herkunftsort wieder ausgewildert. 2004 war die Population dort bereits wieder auf über 5000 Exemplare angewachsen (BG Bonn: botgart.uni-bonn.de).